
„Der Autor des Drakenburger Theaterstücks „Gewissenskrieg“ Tobias Dominik Klein liest aus einer Auswahl seiner Kurzgeschichten. Lassen Sie sich (ver-) führen in verwunschene Welten, an unheimliche Orte, durch fantasievolle Geschichten…“
Ein historisches Drama um die Themen Mut, Verantwortung, Liebe, und der Stellung des Gewissens vor dem Hintergrund der Religionskriege. Angesiedelt im Drakenburg des 16. Jahrhunderts schlägt das Stück den Bogen in die Gegenwart. Zu zentralen moralischen Fragen, die sich in unserer Gegenwart vielfältiger Krisen stellen.
Auch im benachbarten Nienburg war der Autor 2025 tätig: Zum Festakt der Stadt kam ein von ihm geschriebenes szenisches Spiel zur Aufführung, dass spannend durch 1000 bewegte Jahre Nienburger Stadtgeschichte führt.
Die Geschichte des Autors beginnt, anders als die jüngsten Werke vermuten ließen, allerdings nicht in der Nähe Nienburgs, sondern im fernen Süden. Aus Esslingen am Neckar stammend studierte er nach dem Abitur in Freiburg Kunstgeschichte und erlernte den Beruf des Antiquars. Nach langen Jahren als Antiquar wagte er vor einigen Jahren den Sprung vom Bücherverkaufen zum – Bücherschreiben. Heute lebt er mit Frau und Kindern in Lüneburg.
Ganz zeitgemäß pflegt der Autor allerdings nicht nur den Umgang mit Druckerschwärze und Papier, sondern auch mit deren digitalen Geschwistern. Auf der Social Media Plattform BlueSky teilt er auf seinem Account tkklein mit einer ständig wachsenden Anzahl an Followern seine Leidenschaft für Photographie und Lyrik – und der Schnittmenge aus beidem. Besonders zu der aus dem japanischen Kulturraum stammenden lyrischen Kurzform des Haiku. Im Haiku werden Stimmungen, Naturbeobachtung, Jahreszeit, Tageszeit zu einem Dreizeiler zusammengeschmolzen, der beim Leser bewegte und bewegende Bilder vor dem inneren Auge auslösen soll – große Gefühle in drei Zeilen. Und maximal siebzehn Silben. Eine, wie der Autor sagt, „großartige Fingerübung schriftstellerischer Genauigkeit“ – um dann, eindringlich, hinzuzufügen:
„Ich fände es schön, wenn die Form des Haiku auch im deutschsprachigen Raum mehr Beachtung fände. International, vor allem im Angelsächsischen Sprachraum und in Frankreich hat die Kurzform längst den Durchbruch geschafft. Haiku schreiben erzieht zu sprachlicher Ehrlichkeit. Zu Minimalismus. Ohne dabei auf Emotionalität und Naturbeobachtung zu verzichten. Eine Brücke zwischen klassischen romantischen Themen. Und zeitgenössischer Form und Sprache.“ Noch allerdings erscheinen fast alle Haiku des Autors nur in englischer oder französischer Sprache. Das Interesse der deutschen Leserschaft sei „gegenwärtig zu begrenzt“ fügt der Autor nicht ohne Bedauern hinzu.
In seinem „literarischen Gabenkorb“ für die Lesung in Drakenburg werde sich allerdings wohl keine Lyrik befinden. Und auch kein Theaterstück. „Das können die Schauspieler ohnehin besser vortragen“, wie der Autor mit einem Grinsen hinzusetzt. Vielmehr wird er aus einer bisher noch unveröffentlichten Sammlung Erzählungen lesen.
Passend zur dunklen Jahreszeit lädt er hierhin auf ein schaurige Reise in Unterirdisches. Sowohl emotional als auch moralisch. Und örtlich. In einem fiktiven, thematisch passend finsteren Ort irgendwo im Alpenraum geschieht seit Unzeiten Grauenhaftes im Untergrund. Unter vermeintlich gemütlichen Hofstellen liegen geheimnisvolle, enge Gänge. Manche verschüttet, versteckt. Aber nicht vergessen. Ein dunkler Ruf geht von ihnen aus. So zwängen sich zwei Jugendliche auf der Suche nach Abenteuer in einen dieser Tunnel. Und finden anderes und viel dunkleres, als sie erhofft hatten. Eine Geschichte, die den Leser in spannende Unterwelten entführt, sich vielschichtig mit Fragen des Unterschwelligen, des Verdrängten, Ritualen und Traditionen und deren Folgen beschäftigt.
Nach der Lesung wird Gelegenheit zum zwanglosen Gespräch mit dem Autor sein. Das Theater Drakenburg freut sich auf Besucher. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist kostenlos. Wer mag, darf eine kleine Spende für den Autor dalassen. Getränke werden durch den Heimmatverein ausgeschenkt.