DRAKENBURG • Ein historischer Ort an der Mittelweser

IM WANDEL
DER ZEIT

Die mittelalterliche Drakenburg (Niederdeutsch für Drachenburg), die dem Ort seinen Namen gab, war eine unmittelbar an der Weser gelegene Burganlage und diente als Sperr- und Zollbefestigung zur Kontrolle der Weserschifffahrt und eines Flussübergangs.

Über ihr Aussehen ist so gut wie nichts bekannt. 

Alte Bezeichnungen des Ortes sind…

Sie war im Besitz der Grafen von Wölpe, die ab 1277 hier mehrfach urkundeten. Drakenburg war nach dem Erlöschen des Wölper Grafengeschlechtes 1302 als Lehen des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg im Besitz der Grafen von Hoya. Der Wortteil „Drake“ könnte von „Drachen“ abgeleitet sein. 

Da Drachen jedoch selten in alten Namen vorkommen, geht man eher davon aus, dass es sich auf den alten Vornamen „thraka“ – „Kampf, Andrang, Stärke“ bezieht oder auf „Dreck“ im Sinne von „Morast, Sumpf“. Am wahrscheinlichsten kommt es aus dem mitteldeutschen „Drake, Dragge“ – „Anker, Klammer“. Das würde bedeuten, dass die Burg als „Ankerburg“ oder „Klammerburg“ zu verstehen wäre.

Entstanden war die Burg vermutlich bereits im 12. Jahrhundert. Sie wurde im 14. Jahrhundert während der Mandelsloher Fehde zerstört, wahrscheinlich 1381. In welchem Umfang die Burg danach wieder aufgebaut wurde, ist unbekannt. Bis etwa 1450 wird die Burg in den Quellen erwähnt. Eindeutige Zeugnisse eines Fortbestehens der Burg nach 1450 gibt es nicht. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Burg zur Zeit der Schlacht bei Drakenburg 1547 noch bestand. Die wenigen Erwähnungen der Burg in Quellen der Zeit von 1390 bis 1450 und ihr sang- und klangloses „Verschwinden“, sprechen ohnehin gegen eine besondere Bedeutung nach der Zerstörung in der Mandelslohschen Fehde. 

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges existierte die Burg jedenfalls nicht mehr. Ihre Reste wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt, wahrscheinlich durch ein Hochwasser der Weser im 17. Jahrhundert, zusammen mit dem Boden auf dem sie stand abgetragen. Ihr Standort ist nicht mehr eindeutig lokalisierbar, da das entsprechende Gelände heute zum Flusslauf der Weser gehört.

1547 kam es nach dem Abbruch der kaiserlichen Belagerung Bremens während des Schmalkaldischen Krieges zur Schlacht bei Drakenburg. Dabei trafen bei Drakenburg in Wesernähe in einer offenen Feldschlacht die Truppen des Herzog Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg und die des Schmalkaldischen Bundes unter dem Grafen Albrecht von Mansfeld zusammen.

Neben der mittelalterlichen Drakenburg gab es im Ort eine dreiflügelige Schlossanlage, wohl erbaut von Heinrich Rantzau, der durch seine Ehe mit Christine von Halle Herr des größten Rittergutes in Drakenburg geworden war. Sie wurde im Dreißigjährigen Krieg 1627, ebenso wie der Ort Drakenburg, während der zweiten Belagerung Nienburgs durch Johann T’Serclaes von Tilly von den dänischen Verteidigern Nienburgs niedergebrannt. 

Damit sollte verhindert werden, dass Tilly sich wie bei der ersten Belagerung Nienburgs in Drakenburg einquartieren konnte. Diese Maßnahme konnte jedoch die Einnahme Nienburgs durch die Kaiserlichen nicht verhindern. Das Schloss war 1790 von einem weiteren Brand betroffen. Erhalten sind das Hoftor im Renaissancestil (Prachtportal von Drakenburg) sowie ein Flügel des Hauptgebäudes.

Quelle: Wikipedia 2024

Lassen Sie uns die Zeitreise beginnen...

ZEITREISE 

DRAKENBURGS
GESCHICHTE IM ÜBERBLICK

Die Jahre von 1025 bis 1481

796
1381

Die ersten 500 Jahre sind vorbei

23. Mai 1547
Schlacht vor Drakenburg

Am Nachmittag des 23. Mai 1547 wurden die Einwohner Drakenburgs durch Kanonendonner und Schlachtenlärm erschreckt. Zwischen dem Ort und den „Sieben Bergen“ waren zwei feindliche Heere aufeinander gestoßen. Ein kaiserliches Heer unter dem jungen Herzog von Calenberg, das die Ausbreitung der Reformation in Norddeutschland verhindern wollte, hatte die Belagerung der Stadt Bremen abgebrochen und war nach Süden marschiert. Den Kaiserlichen entgegen zog ein Heer des Schmalkaldischen Bundes. 

Bei Drakenburg kam es zur Schlacht, in der das Heer des Kaisers vernichtend geschlagen wurde.    

Die schmalkaldischen Truppen näherten sich von Osten und trafen auf die im Dünengelände verschanzt aufgestellten Truppen Erichs II. Die schmalkaldischen Angreifer bedienten sich einer Taktik, die dem braunschweigischen Feldhauptmann Brun von Bothmer zugeschrieben wird. Er kannte das Gelände aus seiner Kindheit und schlug eine Zangenbewegung mit einem zweiten Angriff in den Rücken des Feindes vor. Von Bothmer führte dazu etwa 1.000 berittene Hakenschützen mit einigen kleinkalibrigen Kanonen an, die sich dem Feind versteckt von Norden näherten. Beide protestantische Einheiten begannen die Schlacht zeitgleich mit Beschuss und Sturmangriff. Dabei geriet die Schlachtaufstellung Erichs II. ins Wanken. Außerdem stießen die schmalkaldischen Reiter zwischen den Sandhügeln hindurch und trennten die kaiserlichen Verbände. In dem Chaos flüchtete Erichs Reiterei und fügte dabei den eigenen Fußtruppen Schaden zu. Erichs Fußvolk waren die Fluchtwege durch den Feind und das sumpfige Umfeld abgeschnitten worden. Als letzter Ausweg blieb die Weser, die zu diesem Zeitpunkt Frühjahrshochwasser führte. Bei dem Versuch, eine Furt zu finden, ertranken etwa 1.000 kaiserliche Söldner. Herzog Erich gelang es mit Mühe, sich schwimmend auf das andere Weserufer zu retten. Insgesamt wurden rund 2.500 seiner Männer getötet, etwa weitere 2.500 gerieten in Gefangenschaft. Auf der Gegenseite sollen nur rund 200 Gefallene und etwa 400 Verwundete zu verzeichnen gewesen sein.

Gedenktafel in der Drakenburger Kirche

Alle Jahre zum Gedenken.
Montag nach Exaudi ist
die Schlacht vor der Drac-
kenburg geschehen. Anno
Domini 1547. H.V.G.T.D.
(Hujus Victoriae Gratias Tibi Deo Botmar F.F.)

...und 100 Jahre später

Ursprung des  Brand- und Bettages

08. Juni 1627
Drakenburg brennt

Im Dreißigjährigen Krieg 1627 wurden die dreiflügelige Schlossanlage, wohl erbaut von Heinrich Rantzau, der durch seine Ehe mit Christine von Halle Herr des größten Rittergutes in Drakenburg geworden war, ebenso wie der Ort Drakenburg während der zweiten Belagerung Nienburgs durch Johann T’Serclaes von Tilly von den dänischen Verteidigern Nienburgs niedergebrannt.

Damit sollte verhindert werden, dass Tilly sich wie bei der ersten Belagerung Nienburgs in Drakenburg einquartieren konnte. Diese Maßnahme konnte jedoch die Einnahme Nienburgs durch die Kaiserlichen nicht verhindern. Das Schloss war 1790 von einem weiteren Brand betroffen.

Erhalten sind das Hoftor im Renaissancestil (Prachtportal von Drakenburg) sowie ein Flügel des Hauptgebäudes. (Siehe Menüpunkt  „Unsere Wahrzeichen“)

Der Plan des Braun von Merrettig…

A.
Ist das große Loch, So das Große Wasser Ao 1613 den 8. Januarii das Dor und ein Haus mit weggerißen.

B.
Ist das Dor und durchgehende Straße.

C.
Ist die Straße , so hint hinab gehet.

D.
Ist der Platz, wo Gerdt von Botmers Hoff gestanden.

E.
Die Kirche.

F.
Ist Beren Hoff, so Anno 1727 abgebrand, vormals Romel gehörett.

G.
Ist der Grafe (Graben), So von Holtorff kumbt.

H.
Ist Hoiers Burgchstede (Burgstätte) an der Romel Borchlehn am grafen (Graben) nach dem Siel gelegen.

J.
Ist die gemeine Straße.

K.
Ist die Brücke, so über den Siel gehett.

L. 
Ist Rudolff von Botmers

M.
Ist mein Erbhoff (Der Hof des Julius Braun von Merrettig)

N.
Ist der von Hofe (von Hofe oder auch von Hove, Rittergeschlecht zu Drakenburg) Erbhoff, So mein Ohmb (Onkel) RvB (Rudolf von Botmer) zuvor von Lehn besprochen hatt, itzo der von Hitfelde haben…

O.
Ist mein JBM (Julius Braun von Merrettig) gartte, so  mir RVB (Rudolf von Botmer) geerbt.

P. 
Ist noch ein Stücke vom Walle, von dem Drakenburgischen Hause (vom Schloss), so Ao 1390 bei Regierung des 33. Ertzbischoff zu Bremen Albrecht des Nahmens der 3 Hertzog zu Braunschw. und Lüneburg zerstöret und geschleifet, darumb is Herzog Albrecht von Sachsen Mit Mordt, Brandt und Raub sehr feindlich dem Stift zusetzet und die Räuber und Feinde sich drauf gehalten , von den Bremern zerstörett. Hiernach die Weser es weggerießen.

Q.
Ist der Weserstrom.

ZEITREISE 

DRAKENBURGS
GESCHICHTE IM ÜBERBLICK

Die Jahre von 1643 bis 1941

1643
1677
1677

Der zweite Weltkrieg in Drakenburg

04. April 1945
Sprengung der Weserbrücke

Das Schicksal stellt in Drakenburg erneut seine Weichen.

Wenige Tage vor dem Kriegsende sprengten deutsche Soldaten die Brücke sowie die Wehranlagen,  weshalb der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden musste.

...und 11 Jahre später

Der neue Weserübergang

03. Januar 1956
Freigabe der neuen  Weserbrücke

Das Wehr in Drakenburg wurde von 1953 bis 1956 gebaut, um einen möglichst gleichbleibenden Wasserstand zu halten und die Wasserstraße für große Schiffe passierbar zu machen. Es besteht aus zwei jeweils 40 m breiten Feldern, die Stauhöhe beträgt 5,20 m. Das Wehr wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Verden, Außenbezirk Nienburg, betrieben.

ZEITREISE 

DRAKENBURGS
GESCHICHTE IM ÜBERBLICK

Die Jahre von 1958 bis heute

1958
1990
WOHIN WIR GEHEN WOLLEN

ÜBER UNSERE 1000-JÄHRIGE VERGANGENHEIT HINAUS WIRD DIE GESCHICHTE DRAKENBURGS IN DER ZUKUNFT FORTGESCHRIEBEN

Von Generation zu Generation geben wir die Verantwortung für den Zusammenhalt unserer Bürgerinnen und Bürger weiter, das gilt sowohl für das kulturelle Leben in unserem Flecken als auch für das Bestreben nach wirtschaftlicher Weiterentwicklung.  

Von Hand zu Hand...

Quellenangabe:

Zur Darstellung unserer historischen Zeitleiste haben wir folgende Quellen verwendet.

• Archiv des Heimatvereins Drakenburg. Unser besonderer Dank gilt Herrn Horst Nauck für seine Medienverwaltung. 
Webseite: Heimatverein- Drakenburg.de

• Medienarchiv des Informationszentrum Wasserbau (IZW) in Karlsruhe
Webseite: IZW-Medienarchiv.de

• Buch von Hermann Ziegler „Drakenburg • Ein historischer Flecken an der Mittelweser“; Herausgegeben 1994 vom Heimatverein Drakenburg.

Sind Sie interessiert an unserer Geschichte?

Wenn Sie weitaus mehr über die Geschichte von Drakenburg erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die vom Heimatverein Drakenburg e.V. herausgebrachten Buchbände sowie das Buch von Herrn Hermann Ziegler “ Drakenburg • Ein historischer Flecken an der Mittelweser“. 

Herausgegebene Bücher des Heimatverein Drakenburg e.V.

Da die Publikationen über diese Webseite lediglich beworben, aber nicht vermarktet werden, bitten wir Sie zur Bestellung entsprechender Bände um Kontaktaufnahme mit dem Heimatverein Drakenburg e.V.

Band 1

Im Jahre 1997 wurde anlässlich der 450. Wiederkehr des Jahrestages der Schlacht vor Drakenburg dieses historische Ereignis von Ehler True aufgearbeitet. Es ist nun dokumentiert im Band 1 der „Geschichte des Fleckens Drakenburg“ mit dem Titel „Die Schlacht vor Drakenburg am 23. Mai 1547“.

Band 2

Der 2. Band der „Geschichte des Fleckens Drakenburg“ beschäftigt sich mit dem Zeitraum des Mittelalters. Als Autor konnte Prof. Dr. Bernd Ulrich Hucker von der Universität Vechta gewonnen werden. Dieser Band zeigt in ebenso wissenschaftlich fundierter wie lebendiger Weise die Entstehungsgeschichte Drakenburgs und seiner Umgebung auf. Das Buch umfasst 270 Seiten mit 102 Abbildungen und teilweise bisher unveröffentlichtem Material.

Band 3

Der 3. Band der „Geschichte des Fleckens Drakenburg“ trägt den Titel „Die altehrwürdige Sankt-Johannis-der Täufer-Kirche im Wandel der Zeit“. Er beschreibt ausführlich die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Kirchengemeinde von der Vorgeschichte bis in die heutige Zeit, sowie die bauliche Entwicklung der Kirche. 

Buch H. Ziegler

Als ersten Einstieg in die Darstellung des alten Ortes hat der Heimatverein im Jahre 1994 das kleine Buch „Drakenburg – ein historischer Flecken an der Mittelweser“, Verfasser: Hermann Ziegler, herausgegeben, das in der 2. Auflage zu erwerben ist